Erderwärmung stoppen bei 1,5 °C - Wunschdenken?

Veröffentlicht am8.9.2022

Lesezeit7 min

Erderwärmung - 1,5 Grad

Gesellschaftlicher Wandel und das Klima

In den letzten Jahren sind durch die spürbaren Folgen des Klimawandels bei vielen Menschen Ursache und Auswirkungen der globalen Erderwärmung stärker ins Bewusstsein gerückt. 

 

Vor allem bei Jugendlichen und jüngeren Erwachsenen ist nicht zuletzt durch die Fridays for Future Bewegung die Sorge groß, dass es für die nachfolgenden Generationen ein Leben, so wie wir es heute kennen, nicht mehr möglich sein wird - wenn wir nicht sofort etwas dagegen tun. 

 

Auch die Bundesregierung hat den Ernst der Lage erkannt und mit dem Klimaschutzgesetz eine Treibhausgas-Neutralität bis 2045 für Deutschland beschlossen. Dieses Ziel ist allerdings mit den momentanen Maßnahmen kaum zu erreichen. 

 

Warum geht der Umbau der Gesellschaft zu einer CO2 neutralen Wirtschaftsform so schleppend voran und welche Maßnahmen wurden in den letzten Jahren ergriffen? 

 

 

Gründung Weltklimarat

1988: die Geburtsstunde des Weltklimarats (IPCC- Intergovernmental Panel on Climate Change). Die Gründung geht auf eine Initiative des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) zurück). 

 

Der Weltklimarat (IPCC) ist eine zwischenstaatliche Institution der Klimaforscher. Im Auftrag der Regierungen werden hier die aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Klimawandel zusammengetragen und bewertet. 

Ipcc-mobile-stromee

Was ist das 1,5 Grad Ziel?

Nach mehreren Jahren und vielen Verhandlungsrunden unterzeichneten die Staats- und Regierungschefs im Dezember 2015 auf dem Pariser Gipfel ein neues globales Klimaabkommen - das sogenannte Pariser Klimaabkommen. Mittlerweile haben insgesamt 176 Staaten das Abkommen ratifiziert, darunter Deutschland, die USA, China und Indien (Stand 2018). 

 

Langfristiges Ziel: die globale Erwärmung auf unter 2 °C zu beschränken-  im Vergleich zur vorindustriellen Zeit (um 1850) - und eine maximale Erwärmung von 1,5 °C anzustreben. 

 

 Die Vereinbarung trat am 4. November 2016 in Kraft. 

 

Ist die Erderwärmung noch zu stoppen?

Bereits 1990 zeigte der Weltklimarat in seinem ersten Sachstandsbericht die globalen Auswirkungen der Erderwärmung auf, und dass die Emission von Treibhausgasen eine der Hauptursachen für selbige ist. 

 

Seitdem veröffentlicht der Weltklimarat in unregelmäßig erscheinenden Sachstandsberichten die neuesten Erkenntnisse. 

 

Im April 2022 erschien der sechste Sachstandsberichts. Der Weltklimarat kommt hier zu dem Ergebnis, dass aufgrund der zögerlichen politischen Maßnahmen das 1,5 Grad Ziel technisch zwar möglich ist, praktisch aber wohl nicht mehr erreicht werden kann. Nur eine unmittelbare drastische Reduzierung der CO2-Emissionen in allen Sektoren kann noch verhindern, dass sich die Erde um weniger als 1,5 °C erwärmt. 

 

Die derzeitigen Maßnahmen in den großen Volkswirtschaften reichen dafür aber bei Weitem nicht aus. Zudem hat der CO2-Ausstoß 2021 den höchsten Wert aller Zeiten erreicht. 

 

Wollen wir die Erderwärmung begrenzen und die Artenvielfalt und die Grundlagen unseres Lebens schützen, muss es sofort ein radikales Umdenken in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft geben.

 

CO2 Emissionen in Mio T

Welchen Beitrag zum Klimaschutz leistet Deutschland?

Bei Bioenergie ist es wichtig, die Umweltfreundlichkeit nicht pauschal zu betrachten, weil sie dazu einfach zu vielfältig ist. Hier ist es vielmehr sinnvoll, von Fall zu Fall zu entscheiden, ob Vor- oder Nachteile überwiegen.

 

Erderwärmung Maßnahmen - eine Timeline

2000 - EEG

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)  wird erlassen. Das Ziel: den Anteil Erneuerbarer Energien bei der Stromversorgung zu erhöhen. 

 

Gleichzeitig werden die Steuern ökologisch reformiert und neue Abgaben auf Benzin, Diesel, Gas und Heizöl eingeführt. Die Steuer verteuert den Verbrauch fossiler Kraftstoffe und soll damit Anreize zur Senkung des Energieverbrauchs sowie zur Steigerung der Energieeffizienz beitragen. 

 

Zum 01.07.2022 wurde die EEG Umlage abgeschafft. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien wird seitdem aus Steuermitteln finanziert. 

2015 - Klimaschutzplan 2050

Die Bundesregierung verabschiedet den Klimaschutzplan 2050. Darin wird für Deutschland als eines der ersten Länder weltweit eine langfristige Klimaschutzstrategie festgelegt. Damit entspricht Deutschland einer Forderung des Pariser Abkommens. 

 

Der Klimaschutzplan definiert für einzelne Sektoren, wie hoch die Treibhausgasreduktionen ausfallen sollen. Zu den Sektoren gehören 

  • die Energiewirtschaft, 
  • die Industrie, die Bauwirtschaft, 
  • der Verkehr 
  • die Landwirtschaft. 

 

Das Ziel: bis 2050 weitgehend treibhausgasneutral werden.

2019 - Klimaschutzprogramm 2030

Die deutsche Regierung beschließt das „Klimaschutzprogramm 2030“. Zu den klimapolitischen Instrumenten zählt allen voran die Einführung eines CO2-Preises ab 2021 auf die Verbrennung fossiler Brennstoffe beim Autofahren und beim Heizen. 

 

Außerdem sieht das Programm die Förderung von Klimaschutzmaßnahmen bei der Gebäudesanierung, beim Umstieg auf Elektrofahrzeuge und bei der Einführung von energieeffizienten Technologien vor.

2021 - Treibhausneutralität 2045

In Deutschland wird das bestehende Klimaschutzgesetz aus dem Jahr 2019 angepasst und die Klimaschutzvorgaben werden verschärft. 

 

Neues Ziel:  CO2 Neutralität, bzw. Treibhausgasneutralität bis 2045.  

 

Bereits bis 2030 sollen die Emissionen um 65 % gegenüber 1990 sinken. 

 

Die Gesetzesnovelle trat am 31. August 2021 in Kraft.

2022 - Osterpaket: Ausbau Erneuerbarer Energien Deutschland

Die Bundesregierung verschärft das Tempo zum Ausbau Erneuerbarer Energien mit dem Ziel, ihn bis zum Jahr 2030 zu verdoppeln. 

 

Mit dem sogenannten “Wind-an-Land-Gesetz” soll der Ausbau der Windenergie in Deutschland deutlich schneller vorangebracht werden. 

Wirtschaft-und-Klimaschutz_mobile

Fazit: Zeit zu handeln

Seit der ersten Warnung des Weltklimarats aus dem Jahr 1999 haben wir viel Zeit verloren, in der zu wenig Maßnahmen ergriffen wurden und sich die Länder gegenseitig blockiert haben. 

 

Durch die zunehmenden Unwetterkatastrophen, ist mittlerweile der Klimawandel in Deutschland spürbar und nicht mehr zu leugnen. Auch der gesellschaftliche Druck durch zahlreiche Bewegungen wie beispielsweise “Fridays for Future” hat zu einem Umdenken der handelnden Akteure hierzulande geführt und den Ernst der Lage erkennen lassen. 

 

Mittlerweile hat sich das Tempo gegenüber. 1999 zwar deutlich erhöht, aber ob die ergriffenen Maßnahmen ausreichen, ist fragwürdig. Die Herausforderungen sind hoch, einerseits weitere Maßnahmen einzuleiten und diese schneller umzusetzen. Aandererseits den Umbau sozialverträglich zu gestalten, um die Bevölkerung beim Wandel mitzunehmen. 

 

Das 1,5 Grad Ziel ist noch erreichbar, aber die Zeit ist knapp. 

Klimaschutz-jetzt

Wie kannst du deinen CO2 Footprint reduzieren?

Vor allem in der Energiebranche muss sich etwas ändern, denn laut Umweltbundesamt zählt diese mit einem Ausstoß von 312 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr zu den Top 1 Verursachern des Treibhausgases in Deutschland. 

 

Der Ausbau der Erneuerbaren Energien ist eines der wesentlichsten Maßnahmen, um den CO2-Ausstoß zu minimieren. Allein der Wechsel des Stromanbieters und der Bezug von Strom aus regenerativen Energiequellen kann den CO2-Ausstoß einer 3-köpfigen Familie im Jahr um über 1,5 Tonnen reduzieren. 

 

Leiste auch du einen Beitrag- wie es der Zufall will, hätten wir da den passenden Ökostrom für dich zur Hand.  Schau dir unseren stromee Marktplatz mit unseren Erzeugern nachhaltiger Energien an und werde Teil der Energiewende in Deutschland.