Strom sparen im Home Office

Veröffentlicht am5.7.2022

Lesezeit5 min

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Arbeiten im Home Office

Morgens kurz ins Bad, Frühstück (sprich: Kaffee) und ab ins Büro - 8 Stunden vorspulen - abends nach Hause, essen, fernsehen, relaxen, schlafen. Erinnerst du dich noch? So ging Arbeiten vor Corona. Jetzt ist bei vielen stattdessen oft Home Office angesagt. 

 

Mittlerweile sind wir da auch schon richtige Profis geworden, Stichwort Haushalt elegant in die Arbeitszeit integrieren. Wäsche falten etwa eignet sich hervorragend zum gedanklichen Vorverfassen von Texten oder E-Mails. 

 

Aber eine wichtige Frage stellt sich natürlich jedem Home Officler: wie ist das jetzt eigentlich mit dem Stromverbrauch? 

 

Denn Fakt ist, mehr im Haus sein heißt, dass du dort mehr kochst, arbeitest, putzt, chillst, kreativ bist - und das meist mit elektronischen Hilfsmitteln.

Stromverbrauch Home Office

Home Office hero

Steigen die Stromkosten bei der ganzen Stubenhockerei nicht in astronomische Höhen? 

Ganz so schlimm ist es zum Glück nicht.

 

Laptops und Smartphones sind schon gut auf temporären Einsatz ohne Stromkabel ausgelegt - sprich relativ effizient was ihren Energieverbrauch angeht. Pro Arbeitstag (8 Std.) fallen beim Laptop im Durchschnitt 11 Cent an, beim Smartphone sogar nur 0,5 Cent. Der stationäre PC ist mit ca. 13 Cent schon etwas teurer, vor allem, wenn dann zusätzlich noch externe Festplatten, Drucker oder ähnliches mit im Spiel sind.

 

Aber auch Kleinvieh macht ja bekanntlich Mist. Und es ist ja nicht alleine der Stromverbrauch Laptop. Im Home Office musst du ja auch etwas essen und dafür werden dann schnell Herd oder Ofen nötig (hier kostet eine Stunde Betrieb bis zu 50 Cent). Das läppert sich dann schon. 

Ganz konkret: eine warme Mahlzeit mehr pro Tag (nehmen wir hier mal die 50 Cent) plus täglicher Stromverbrauch durch Arbeiten am Laptop (11 Cent), macht nach Adam Riese...61 mal 22 Arbeitstage...1342 Cent, also 13,42 Euro pro Monat. Und: im Home Office bleiben wir auch meist länger auf, also kommen da auch noch täglich ein paar Cent für länger-Licht-oder-Fernseher-anlassen dazu.

 

Gut, das sind jetzt immer noch keine Unsummen, lohnt es sich da überhaupt, sich Gedanken über das Energiesparen zu machen, fragst du dich vielleicht. Aus Sicht der Nachhaltigkeit - definitiv!

 

 

Aber auch finanziell bringt es dir was, denn die meisten von uns verbrauchen nicht nur im Home Office, sondern generell mehr Strom als nötig. Zu diesen ca. 13,42 Euro “Home Office Kosten” gesellen sich dann also noch ein paar Euro mehr. Laut co2 online kommen im Haushalt so jährlich rund 250 Euro an Stromkosten zusammen, die durch effizienteren Stromverbrauch eingespart werden könnten - bei den steigenden Energiepreisen die letzten Monate, erhöht sich diese Summe sicherlich noch. Und das klingt dann schon ganz anders. 

 

Wo wir jetzt also mehr Zeit als sonst zu Hause verbringen, ist das doch der perfekte Zeitpunkt, um sich ein effizienteres Stromverbrauchsverhalten anzueignen.

Stromverbrauch Haushalt insgesamt

Dazu musst du natürlich erstmal wissen, was wie wo wieviel Strom verbraucht, bzw. wo du unnötig Strom verbrauchst.

 

Nehmen wir dazu mal einen durchschnittlichen Werktag im Home Office:

 

No Brainer ist der Laptop, der PC oder was du eben an Elektronik für die Arbeit nutzt (und nach Feierabend läuft ja mindestens eines der Geräte zur Unterhaltung nochmal ein paar Stunden). Insgesamt summieren sich da 8,7 % deines häuslichen Stromverbrauchs durch Unterhaltungs- Kommunikations- und Informationsgeräte.

 

Und ist bei dir die Sauberkeit deiner Wohnung auch umgekehrt proportional dazu, wie beschäftigt du bist? Sind wir doch mal ehrlich: es war schon zu Studienzeiten so und hat sich auch bis heute nicht geändert: je mehr man zu tun hat, desto sauberer ist die Wohnung - der Haushalt schmeißt sich praktisch dank Prokrastination. Insgesamt tragen Waschen und Trocknen 6,9 %, sonstige Tätigkeiten (zum Beispiel dem White Noise des Staubsaugers lauschen) sogar 12,4 % zum Stromverbrauch bei.

 

Durch das ganze Geputze ist es auch schon Mittag. Im Home Office bekommen Herd, Ofen oder Mikrowelle dann ihr tägliches Workout. Und wer kocht, muss auch spülen. 
Das braucht schon einiges an Energie, 15 % insgesamt. 

 

Du hast sicher fleißig mitgerechnet: wir liegen knapp bei der Hälfte (43 %) deines Gesamtverbrauchs.
Der Rest entsteht vor allem durch Raumwärem (22,1 %) und Warmwasser (13,8 %). Durch Lüftung (6 %), Beleuchtung (6,5 %) und durch Kühlen und Gefrieren: dein Kühlschrank verbraucht einiges an Strom (8,7 %) - er läuft ja schließlich rund um die Uhr. Und das natürlich ganz unabhängig vom Home Office.

So geht Energie effizient

Home Office 10 tipps

Arbeiten, Kochen, waschen...nun, muss ja alles gemacht werden. Kann man denn da überhaupt sparen? Ja, das geht!

 

  • Bei Fernseher, Laptop und Co. kannst du zum Beispiel direkt den Stand-by-Modus überspringen: einfach die Geräte komplett ausschalten.
  • Und wenn du zum Arbeiten statt PC deinen Laptop nimmst, sparst du auch ein paar Cent - hast du dir ja sicher oben schon selbst ausgerechnet.
  • Deine Meditation zu den sanften Klängen der Waschmaschine soll dein Home Office natürlich nicht missen, aber eine vollgepackte Maschine bei 40° oder sogar 30° (Kochwäsche mal ausgenommen) spart dir auch gut Strom (viele Maschinen haben dazu extra ein Eco-Programm).
  • Auch Backen und Kochen muss sein, geht aber auch in effizient: zum Beispiel bietet sich zum Wasser kochen - wer hätte es gedacht - der Wasserkocher an. Und zwar nicht nur für Tee oder Kaffee, sondern halt auch für Nudeln und Co. (nur bitte nicht gleich die Nudeln mit in den Wasserkocher packen)
  • Nach dem Essen ist vor dem Spülen. Wer jetzt direkt zu Schwamm und Spülmittel greifen möchte, dem sei gesagt: nein, per Hand spülen spart nicht mehr Wasser und Strom als der Geschirrspüler. Im Gegenteil: mit der Maschine sparst du rund 130 Euro pro Jahr (und der Wasserverbrauch ist auch niedriger). Sie muss allerdings gut gefüllt sein, also ruhig nur jeden 2. Tag anschmeißen.

 

Das ist natürlich keine vollständige Liste, es gibt bei dir sicher noch jede Menge anderer Möglichkeiten, effektiv deinen Stromverbrauch zu senken und so Geld zu sparen. Nimm es einfach als Denkanstoß.

 

Und für die nachhaltigen unter euch: Energie “sparen” lässt sich auch durch die Nutzung von erneuerbaren Energien bei der Stromwahl. Das senkt zwar nicht automatisch den Stromverbrauch an sich, dafür verbraucht ihr aber weniger Energie aus fossilen Brennstoffen.

 

 

Um nochmal aufs Thema zurückzukommen: ja, beim Home Office steigt der private Stromverbrauch. Aber es lässt sich genauso auch an vielen Ecken und Enden etwas sparen. Deshalb kannst du mit ein bisschen Umstellung deiner Gewohnheiten bestimmt mehr an Ersparnis rausholen, als du an zusätzlichen Stromkosten fürs Home Office reinsteckst. 

 

Und mittlerweile kann man ja auch die Home Office Stromkosten absetzen - zumindest einen Teil. Das hilft auch wieder beim Sparen.

 

#lohntsichvoll