Lohnt sich eine PV-Anlage?

Veröffentlicht am16.4.2023

Lesezeit7 min

Solaranlage auf dem Dach

Was ist eigentlich Photovoltaik?

PV, also Photovoltaik, wandelt Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom um. Dazu kann man eine große Photovoltaikanlage auf dem Dach installieren oder kleine Module auf der Terrasse oder dem Balkon anbringen. 

 

PV-Anlagen gehören zu den erneuerbaren Energiequellen, da sie keine fossilen Brennstoffe verbrauchen und keine Emissionen oder Schadstoffe erzeugen. Sie sind eine nachhaltige und umweltfreundliche Möglichkeit, Strom zu erzeugen und können dazu beitragen, deinen CO2-Fußabdruck zu reduzieren und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.

 

 

 

Wie funktioniert eine PV-Anlage?

Die PV-Anlage besteht aus einer Reihe von Solarzellen, die Sonnenlicht in elektrische Energie umwandeln. Jede Solarzelle besteht aus einer dünnen Schicht aus Silizium, einem Halbleitermaterial, das Lichtenergie in Elektrizität umwandelt.

 

 

Die Solarzellen sind in Solarmodulen zusammengefasst und werden auf dem Dach oder an einer anderen sonnigen Stelle platziert. Wenn Sonnenlicht auf die Solarzellen trifft, erzeugt jede Zelle eine Gleichspannung. Der erzeugte Gleichstrom wird dann über einen Wechselrichter in Haushaltsstrom mit 230 Volt umgewandelt. 

 

Viele Privathaushalte setzen bereits auf erneuerbare Energien. Sie verbrauchen damit nicht nur Strom, sondern produzieren auch welchen, sind also sogenannte Prosumer:innen.

 

 

Wie groß ist eine PV-Anlage?

Die Größe einer PV-Anlage hängt von der Menge an Sonnenlicht ab, die sie empfängt, sowie von der Größe des Haushalts oder der Anwendung, für die sie genutzt wird. 

 

Eine typische Hausanlage hat eine Leistung von 3 bis 10 kWp (Kilowatt Peak), je nach Größe des Hauses und des Energiebedarfs.

 

 

Wer darf eine PV-Anlage installieren?

Installation Solaranlage auf dem Dach

Die kurze Antwort: jeder - jede Privatperson und jedes Unternehmen. 

 

Ganz konkret hängt die Anschaffung aber von der jeweiligen Wohnsituation ab: Wenn du ein Ein- oder Zweifamilienhaus besitzt, kannst du über die Anschaffung einer PV-Anlage normalerweise alleine entscheiden. Wohnst du stattdessen in einer Eigentums- oder Mietwohnung, müssen die (Mit-)Eigentümer:innen bzw. Vermieter:innen zustimmen (Übrigens: auch bei einem Balkonkraftwerk brauchst du das "Ja" der Eigentümer:innen bzw. Vermieter:innen). Auch der Denkmalschutz kann ein Hindernis auf dem Weg zur eigenen PV-Anlage sein. Außerdem gibt es einige technische und rechtliche Anforderungen zu beachten.

 

Gut zu wissen: Theoretisch kannst du die Solarmodule selbst auf dem Dach montieren. Fachleute raten jedoch davon ab, da die Hersteller ihre jahrzehntelangen Garantien von einer fachgerechten Montage abhängig machen. Der Anschluss an die Hauselektrik und das Stromnetz muss ohnehin von einem Elektrofachbetrieb vorgenommen werden.

 

 

Was kostet eine PV-Anlage?

Die Kosten für eine PV-Anlage variieren je nach Größe, Standort, Installationskosten und Art der verwendeten Komponenten. In der Regel hängt der Preis von der Leistung der Anlage ab, die in Kilowatt (kW) gemessen wird.

 

Hier eine kleine Übersicht über die mittlere Preisgestaltung - diese Werte variieren jedoch je nach Anbieter und den Gegebenheiten vor Ort stark und geben deshalb eher eine ungefähre Richtung an. Informiere dich am besten direkt beim Anbieter über die Preisgestaltung. 

Leistung kWp468101214161820
Bruttopreis pro kWp*1.900€1.740€1.630€1.550€1.440€1.400€1.360€1.320€1.300€
Bruttopreis gesamt*7.600€10.440€13.040€15.500€17.280€19.600€21.760€23.760€26.000€

*Werte aus 2019. gerundet

kWp steht für "Kilowatt Peak", die Nennleistung der Anlage. Mehr Infos dazu findest du hier.

 

Die gute Nachricht: Eine PV-Anlage ist eine Investition in die Zukunft. Langfristig hast du durch sie Einsparungen bei deinen Stromkosten. Zusätzlich kannst du von Förderprogrammen und Vergünstigungen profitieren. Das alles senkt die Kosten für den Kauf und die Installation einer PV-Anlage.

 

Tipp: Achte beim Vergleich von Angeboten nicht nur auf den Preis achten, sondern vor allem auch auf den Umfang und die Qualität der Leistungen. Zum Beispiel, ob im Paket die Kosten für ein Gerüst oder den Umbau des Zählerschranks enthalten sind oder nicht. "Standardpakete" passen außerdem nicht auf jedes Dach. Deshalb muss die Photovoltaikanlage an deine Bedürfnisse angepasst werden. Das gilt für die Anzahl der Solarmodule ebenso wie für die Art und Leistung des so genannten Wechselrichters und des Batteriespeichers.

Lass dich von unseren Partnern professionell über Kosten und Sparpotenzial beraten und erhalte ein unverbindliches Angebot.

 

 

 

Wann lohnt sich eine Photovoltaik-Anlage?

Wenn du nachhaltiger leben und etwas für die Umwelt tun möchtest, dann lohnt sich eine Solaranlage natürlich. 

Aber auch aus rein wirtschaftlicher Sicht ist sie oft sinnvoll. Heute ist es üblich, einen Teil des Solarstroms vom Dach selbst zu verbrauchen. Dabei spielt der Stromverbrauch im Haushalt eine wichtige Rolle. Eine Solaranlage amortisiert sich umso schneller, je mehr Solarstrom du direkt selbst verbrauchst. Denn für den Strom vom Dach zahlst du deutlich weniger, als für den Strom aus dem Netz. 

 

Voraussetzung ist, dass du eine möglichst verschattungsfreie Dachfläche hast, damit genügend Sonneneinstrahlung vorhanden ist. Optimal für eine PV-Anlage ist eine Südausrichtung und eine Dachneigung von 30 Grad. Neigungen unter 25 Grad oder über 60 Grad können den Stromertrag der Solaranlage um bis zu 10 % verringern.

 

Aber auch eine Ausrichtung nach Osten oder Westen ist sinnvoll. Die Erträge sind zwar nicht so hoch wie auf nach Süden ausgerichteten Flächen, aber die Stromproduktion verteilt sich besser über die Tageszeit von morgens bis abends, so dass mehr Strom im Haus selbst genutzt werden kann.

 

PV-Anlage für Eigenverbrauch

Etwa 30 % deines Stromverbrauchs kannst du bei einer typischen PV-Anlage direkt selbst verbrauchen. Wenn du außerdem einen Batteriespeicher installierst, kannst du den Verbrauch sogar auf bis zu 70 % steigern. 

 

Und ganz nebenbei wirst du so auch unabhängiger von deinem Stromanbieter und den Börsenpreisen.

 

PV-Anlage für Einspeisung

Den Solastrom, den du nicht selbst verbrauchst, kannst du ins öffentliche Stromnetz einspeisen. Du bekommst dafür eine Einspeisevergütung, die ebenfalls zur Wirtschaftlichkeit der Anlage beiträgt.

 

Übrigens: Seit dem 30. Juli 2022 gilt eine neue Fassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), das sogenannte EEG 2023. Wer jetzt eine neue PV-Anlage in Betrieb nimmt, erhält eine höhere Vergütung pro Kilowattstunde als bisher. Für Anlagen bis 10 kWp sind das 8,2 Cent pro Kilowattstunde.

 

Und ganz nebenbei wirst du so auch unabhängiger von deinem Stromanbieter und den Börsenpreisen.

 

 

Welche Förderung bekomme ich?

Vergütung nach EEG

Für überschüssigen Strom, den du ins Netz einspeist, erhältst du wie gesagt eine Vergütung nach EEG. Der Vergütungssatz wird ab Inbetriebnahme der Anlage für das Jahr der Inbetriebnahme und weitere 20 Kalenderjahre gezahlt.

 

KfW-Förderung

Die bundeseigene Förderbank KfW unterstützt die Anschaffung von Photovoltaikanlagen mit zinsgünstigen Krediten. 

 

Kommunale oder regionale Förderungen

Auch einige Kommunen, Regionalverbände oder Bundesländer bieten Zuschüsse für Photovoltaikanlagen oder für Batteriespeicher bei der Anschaffung einer Photovoltaikanlage an.

 

 

PV-Anlage mieten oder kaufen?

Statt zu kaufen, kannst du eine PV-Anlage auch mieten oder pachten. 

Die Anbieter - lokale Stadtwerke und überregionale Unternehmen - werben mit geringen Kosten und dem Wegfall der Anfangsinvestition. Solche Angebote kosten in der Regel zwischen 80 und 300 Euro im Monat. Das klingt überschaubar, summiert sich aber über die sehr lange Laufzeit von in der Regel mindestens 20 Jahren zu einem hohen fünfstelligen Betrag, der die Anschaffungskosten einer Anlage übersteigen kann, manchmal sogar um das Zwei- bis Dreifache. 

Dafür muss man sich im besten Fall nicht um Wartung, Instandhaltung und Versicherung kümmern, da das die Vermieter:innen übernehmen. Weil aber die Angebote sehr unterschiedlich sind, lohnt es sich, die Vertragsbedingungen vorher genau zu prüfen.

 

Wenn du eine Anlage mietest, gehört sie dir zwar nicht, aber du betreibst sie und darfst den Solarstrom selbst verbrauchen. Den Überschuss speist du wie bei einer eigenen Anlage ins Netz ein und erhältst dafür die Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).